35 Jahre arbeitete ich als Redakteur für Tageszeitungen. In diesem Beruf drehte sich alles um Nachricht, Reportage und Meinung. Seit 30 Jahren dreht sich in meiner Freizeit alles ums Holz – buchstäblich. Die uralte Handwerkskunst des Drechselns fasziniert mich. Holz ist der ideale Werkstoff für diese Technik der Spanabnahme. Weil der Werkstoff Holz im Mittelpunkt steht, verstehe ich mich als Holzwerker.
Die intensive Beschäftigung mit dem „toten“ Holz führt zwangsläufig zu den lebendigen Bäumen und zu der Erkenntnis, dass die fast unendliche Vielfalt der Bäume auf unserem Globus die größte, wenngleich immer wieder unterschätzte Kostbarkeit darstellt. Das Formen eines Stück Holzes auf der Drechselbank ist meist der Abschluss eines mehrjährigen Prozesses. Das möglicherweise geeignete Holz muss gesucht und entdeckt, aufgeschnitten, behutsam gelagert und getrocknet und immer wieder neu in die Drechselbank gespannt und zwischen langen Pausen mit scharfen Stählen bearbeitet werden. Falls meine Arbeit gelingt, verstehe ich sie auch als ein Tribut an die wunderbare belebte Welt in den Wäldern, Parks und Gärten aller Kontinente.